Müde, unkonzentriert oder deprimiert? Wie Farben deiner Stimmung helfen!
Spätestens nach dem Jahreswechsel sehnen wir uns nach Licht und Farben. Die Natur schläft noch, alles erscheint grau und trüb. Spitzt die Sonne mal zwischen den Wolken hervor, zieht es uns magisch nach draußen. Licht tanken. Durchatmen. Aus dem Winterblues entkommen.
Farbe ist nichts anderes als Licht. Ihr bewusster Einsatz kann dir helfen, deine Stimmung und Vitalität im Alltag positiv zu beeinflussen. Ich verrate dir, wie du Müdigkeit, depressiven Verstimmungen und innerer Unruhe mit ausgewählten Farbtönen entgegenwirkst.
Inhalt:
- Was ist Farbe und wie entsteht sie?
- Farben und Gefühle – entscheidend sind deine Erfahrungen!
- Exkurs Farbpsychologie: Einfluss und Aussagekraft von Farben
- Verrate mir deine Lieblingsfarbe und ich sage dir, wer du bist!
- Die Wirkung von Farben: Was hilft, wenn du müde, deprimiert oder ...
- Rot gegen Müdigkeit und Erschöpfung
- Orange gegen Depressionen und Stress
- Gelb gegen Nervosität
- Grün für innere Ausgeglichenheit
- Blau zur Beruhigung
- Violett gegen Migräne und Liebesfrust
- Weiß für den Neuanfang
- Fazit: Experimentiere mit den Farbtönen, die deiner Stimmung gut tun!
Was ist Farbe und wie entsteht sie?
Farbe entsteht, wenn Licht auf eine Oberfläche fällt. Ein Teil dieses Lichts wird verschluckt, der Rest wird reflektiert und fällt auf die Netzhaut deines Auges. Du siehst eine Farbe. Physikalisch betrachtet hat jede Farbe eine spezielle Wellenlänge, auf die die Rezeptoren deines Auges reagieren. Die Information – das Lichtsignal – wird ans Gehirn weitergegeben und dort verarbeitet. Und auch über die Haut nimmst du die Schwingungen des Lichts wahr. Insbesondere dein Gefühlszentrum wird aktiviert. Das ist der Grund, warum Farben deine Stimmung maßgeblich beeinflussen.
Allerdings gibt es keine absolute Regel, welcher Farbton dir und anderen gefällt. Die Farbwahrnehmung ist genauso individuell, wie wir selbst. Die gleiche Farbe sieht für zwei Personen unterschiedlich aus. Doch wie kann das sein?
Farben und Gefühle – entscheidend sind deine Erfahrungen!
Das Farberleben ist so einmalig wie dein Fingerabdruck. Zum einen bestimmen Kultur und Erziehung, was du mit einer bestimmten Farbe assoziierst. Zwei einfache Beispiele dazu:
- In Deutschland trägt die Braut traditionell ein weißes Kleid – ein Sinnbild für Reinheit und Feierlichkeit. In Indien und weiten Teilen Asiens ist Weiß hingegen die gebräuchliche Trauerfarbe.
- Immer noch kleiden viele Eltern ihre Mädchen in rosa Kleidchen, während sie das Kinderzimmer kleiner Raufbolde in Blau streichen.
Farbbedeutungen werden also anerzogen und kulturell geprägt. Zum anderen sind deine positiven und negativen Erinnerungen individuell „eingefärbt“. Schmerzhafte Ereignisse oder Glücksmomente können mit einer Farbe verwoben sein, ohne dass es dir bewusst ist.
Farben fungieren also wie Worte einer Sprache. Mit dieser Sprache wecken wir unterschiedlichste Gefühle und bringen unsere Emotionen zum Ausdruck. Eben diese Verknüpfung macht sich die Farbpsychologie zunutze.
Exkurs Farbpsychologie:
Einfluss und Aussagekraft von Farben
Der Farbpsychologie liegen komplexe Zusammenhänge zugrunde. Sie ist beinahe eine Pseudowissenschaft für sich. Schon Wassily Kandinsky, ein russischer Maler und Kunsttheoretiker, beschrieb die Macht der Farben wie folgt:
Farbe gibt dir die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Seele eines anderen Menschen zu nehmen. Die Farbe ist das Thema, das Auge funktioniert wie die Hämmer im Piano, und seine Saiten sind die Seele. – Wassily Kandisky
Er war allerdings längst nicht der Einzige, der sich mit der Wirkkraft von Farben auseinandersetzte. Noch früher beschäftigte sich Goethe mit dem Thema. In seinem umfangreichen Werk „Zur Farbenlehre“ postuliert der Dichter bereits im Jahr 1810 den Einfluss auf Körper, Geist und Seele. Mittlerweile sind viele dieser Theorien wissenschaftlich belegt. Studien beweisen, dass Menschen trotz individueller Farbwahrnehmung zu bestimmten Reaktionen auf spezifische Farben tendieren. So fühlen sie sich wohler, wenn für niedrige Objekte dunklere Nuancen verwendet werden und hellere Farben bei höheren Ebenen zum Einsatz kommen. Auch hier gebe ich dir ein anschauliches Beispiel:
Schau‘ dir den Raum an, in dem du dich gerade befindest. Wahrscheinlich sind Boden und Tisch dunkler, als die Wände und die Zimmerdecke. Vielleicht beengt dich aber auch eine grau oder braun gestrichene Fläche?
Jede Farbnuance hat ihre eigene Qualität, die auf ihre spezielle Wellenlänge und Energie zurückzuführen ist. Körper und Psyche reagieren auf solche Impulse. Das ist der Grundsatz der Lichttherapie, für die Professor Nils Finden 1903 den Nobelpreis in Medizin erwarb.
Verrate mir deine Lieblingsfarbe und ich sage dir, wer du bist!
Die Farbpsychologie befasst sich zudem mit dem Zusammenhang von Persönlichkeit und Farbwahl. 1947 entwickelte der Schweizer Psychologe Max Lücher einen Farbtest, mit dem er Rückschlüsse auf die Charaktereigenschaften von Personen ziehen konnte. Noch heute finden diese Erkenntnisse Einsatz bei Personalwahl und Produktdesign.
Welche Lieblingsfarbe ist deine? Spiegeln die nachfolgenden Eigenschaften dich wieder?
Die Wirkung von Farben: Was hilft, wenn du müde, deprimiert oder unkonzentriert bist?
Es gibt viele Möglichkeiten, Farben in deinen Alltag zu integrieren, um dein Wohlbefinden zu steigern. Du kannst deine Stimmung mit der Farbe deiner Kleidung und Accessoires beeinflussen oder deinen Räumen einen neuen Anstrich verleihen. Auch Deko, Lichtquellen und Pflanzen eignen sich hervorragend dazu, farbige Akzente zu setzen. Sei kreativ und achtsam, wenn du die anregende oder beruhigende Wirkung von Farben für dich entdeckst!
• Helle Farben wirken freundlich und leicht. Sie heben deine Stimmung und verleihen Räumen Weite.
• Dunkle Farben drücken hingegen das Empfinden.
• Warme Farbtöne erzeugen ein Gefühl von Nähe und beruhigen.
• Kalte Nuancen sind erfrischend, hinterlassen häufig aber auch einen unpersönlichen Eindruck.
• Kräftige Farben drängen sich dir schnell auf. Sie schreien förmlich.
• Zarte Farbtöne sind hingegen zurückhaltend und leise.
Probiere aus, wie Farbnuancen speziell auf dich wirken. In welche möchtest du dich kleiden? Und welche eignen sich für dich, um großflächig auf einer Wand zu erstrahlen?
Du bist häufig antriebslos und müde? Dann solltest du auf Rot setzen! Denn diese Farbe symbolisiert nicht nur Liebe, Urvertrauen, Bewegung und Kraft. Sie aktiviert nachweisbar unser Abwehr- und Nervensystem. Atmung und Blutdruck steigen, sodass dir sprichwörtlich warm ums Herz wird. Die erhöhte Adrenalinausschüttung sorgt zudem für Aufmerksamkeit – du arbeitest konzentrierter und genauer. Bei Meetings trittst du selbstbewusster und durchsetzungsfähiger auf. Keinen Hunger? Auch hier hilft Rot mit appetitanregender Wirkung.
Dunkle Abstufungen, wie Burgunder oder Weinrot sind als Akzent bei der Wandgestaltung gut geeignet. Sie lassen große Räume kleiner wirken. Ihre belebende und wärmende Kraft sorgt für ein angenehmes Wohngefühl.
Helle Töne, wie Lachs, Pink und Rosa bringen bringen dich ins Gleichgewicht. Sie beruhigen und helfen dir dabei, dich geborgen zu fühlen. Ein rosarotes Schlafzimmer ist daher eine gute Wahl.
Die Redewendung „rotsehen“ kommt nicht von ungefähr. Denn die dynamische Farbe repräsentiert auch Aggression und Gefahr. Setze sie daher wohl dosiert ein.
Wenn du gerade in einem depressiven Loch steckst oder starkem Stress ausgesetzt bist, ist Orange die Farbe deiner Wahl. Sie wirkt ähnlich wie Rot, regt Nervensystem sowie Nierenfunktion an und schenkt Zuversicht und Energie. Die Fruchtfarbe stimuliert zudem die Verdauung und regt den Appetit an. Ferner wird Orange mit Kreativität, Lebensfreude, innerer Zentriertheit und Offenheit in Verbindung gebracht. Sie stärkt das Selbstvertrauen und macht sogar mutiger. Auch Sinnlichkeit, Sensibilität und Sexualität werden mit ihr assoziiert.
Verwandte Nuancen wie Terrakotta, Pfirsich und Rostbraun unterstützen positive Gefühlslagen. Sie wirken als Wandfarbe entspannend und wärmend, weshalb sie gerne im Wohn- und Essbereich eingesetzt werden.
Orange ist auch eine Warnfarbe. Kräftige Farbtöne wirkend schnell aufdringlich und unnatürlich.
Gelb steht für Licht, Frische, Freude und Neugierde. Es wirkt konzentrationsfördernd, stimmungsaufhellend und stärkt die Nerven. Daher ist Gelb unverzichtbar für dich, wenn du gestresst oder schlecht gelaunt bist. Die Sonnenfarbe hilft zudem bei Ängsten und besänftigt den Magen. Sogar eine körperlich und geistig entschlackende Wirkung wird Gelb nachgesagt. Im Arbeitskontext regt die Farbe das abstrakte Denken, die Kommunikationsbereitschaft sowie die Entscheidungskraft an.
Pastellvarianten sind angenehmer, als kräftige Reinfarben. Experimentiere deshalb mit der Farbstärke, bevor du beispielsweise eine Wand in Sonnentönen streichst.
Gelb ermüdet die Augen sehr schnell und fordert viel Aufmerksamkeit. Daher solltest du diesen Ton wohl überlegt in kleinen Dosen verwenden. Bei manchem Menschen ruft diese strahlende Farbe auch innere Widersprüche hervor. Sei also achtsam, ob sie dir gut tut.
Du fühlst dich neben der Spur, dein inneres Gleichgewicht ist aus dem Lot? Grün kann helfen! Denn es steht sinnbildlich für Regeneration, Wachstum, Harmonie, Hoffnung und Gesundheit. Die Lebensfarbe ist physisch und psychisch dem Herzen zugeordnet, sie hat entspannende Wirkung auf die Augen und regt die Selbstheilungskräfte an.
Vielleicht hast du Lust auf ein grünes Hintergrundbild auf deinem PC? Kreative Köpfe profitieren dadurch: sie gehen konzentrierte und einfallsreicher ans Werk. Grün gekleidete Menschen werden zudem als vertrauenswürdiger eingestuft.
Die Farbe steht auch in Zusammenhang mit finanziellen Belangen und wirkt kühl. Es ist wichtig den richtige Nuance zu finden, um den wohltuenden Effekt vollends auskosten zu können. Teste daher die Wirkkraft von Mint, Jade und dunklem Meergrün auf dich.
Beim Anblick eines strahlend blauen Himmels oder tiefblauer See kommst du automatisch zur Ruhe. Das hat einen Grund: Die Farbe ist mit Entspannung, Stille, Gelassenheit, Treue, Tiefe und Freiheit verknüpft. Sogar schmerzstillende, blutdrucksenkende und antiseptische Eigenschaften werden ihr zugesprochen. Sie unterstützt die Sauerstoffaufnahme und reduziert die Hormonausschüttung. Deshalb wirst du ruhiger, kannst dich besser konzentrieren oder leichter einschlafen.
Als Meditationsfarbe ist Blau ebenfalls perfekt. Sie trifft das Unterbewusste und erleichtert die eigene Reflexion. In Unternehmen symbolisiert der Farbton Produktivität und Sicherheit.
Insbesondere Indigo-Blau hat eine unverkennbare Farbenergie. Es steht für Inspiration, Geisteskraft, Willen und Mut. Durch die Beeinflussung der Hypophyse – der Zentrale deiner Hormonproduktion – hilft diese Farbe bei der Regeneration mentaler und körperlicher Kräfte.
Blau hemmt den Appetit und erzeugt eine kühle Atmosphäre. Wenn du leicht fröstelst oder ausgelaugt bist, solltest du den Farbton meiden. Das blaue Licht, welches von Smartphone- und PC-Displays ausgeht, kann sogar krank machen. Es stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.
Weiblich, inspirierend, spirituell, magisch – das ist Violett. Als Farbe des Geistes und der Neuorientierung fördert sie innere Reife und reduziert negative Empfindungen. Insbesondere bei Migräne und depressiven Verstimmungen kann sie helfen. Aus diesem Grund werden Lila, Flieder oder Lavendel-Töne auch bei tiefenpsychologischen Verfahren eingesetzt.
Als Mischung von Blau und Rot verströmt sie eine intensive Energie, die häufig ambivalent wahrgenommen wird. Während dunkle Nuancen beruhigen und beim Meditieren unterstützen, wirken rötliche Töne eher aufbauend und belebend. Finde die Farbvariante, die dich positiv beeinflusst und nutze sie bewusst.
Violett steht auch für Unentschiedenheit und Zweideutigkeit. Es wird abgeraten, große Wandflächen mit intensiven Farbnuancen zu streichen.
Als unbunte Farbe steht Weiß für Reinheit, Unschuld, Frieden und Perfektion. Wenn du einen Neustart planst, ist Weiß die Farbe deiner Wahl. Sie schafft Raum und vermittelt ein Gefühl von Ruhe.
Ein strahlendes Weiß wirkt für sich allein schnell steril und kalt. Daher solltest du diese Farbe als Gegenspieler zu bunten Tönen verwenden.
Grau und Schwarz sind keine ratsamen Stimmungsaufheller, da sie neutral bis düster daherkommen. Als Farbe des Todes ist Schwarz häufig negativ behaftet und macht bewiesenermaßen sogar aggressiv.
Noch unsicher, welche Farbe zukünftig häufiger in deinem Kleiderschrank zu finden ist?
Spreadshirt – eine der führenden E-Commerce-Plattformen für On-Demand-Druck von Kleidung und Accessoires – gibt im firmeneigenen Blog ebenfalls Anregungen, was du mit der Wahl deiner T-Shirt-Farbe bewirken kannst. Schau mal rein: Das verraten T-Shirt Farben (nicht) über Dich.
Fazit: Experimentiere mit den Farbtönen, die deiner Stimmung gut tun!
Du hast nun einige Anhaltspunkte, welche wohltuenden Effekte du mit Farben erzielen kannst. Vielleicht hilft dir eine Bestandsaufnahme im Alltag? Stelle dir dazu folgende Fragen:
- Wie sieht mein Alltag aus? Eher trist oder farbenfroh?
- Mit welchen Farben umgebe ich mich häufig? Zart, gedeckt oder kräftig und leuchtend?
- Mag ich lieber reine Farben oder stehe ich auf Mischungen?
- Gibt es Erinnerungen oder Situationen, die ich mit bestimmten Farben assoziiere?
Mit Hilfe der Antworten machst du dir deine bunten Präferenzen bewusst und kannst sie gezielter in dein Leben integrieren. Trete in Kontakt mit der Farbenwelt und spüre, welche Nuancen deinen Körper und Geist positiv beeinflussen. Beginne mit kleinen Veränderungen – beispielsweise farbigen Schals, Schmuck oder Deko-Artikeln – bevor du dich an Wandfarben und strahlende Outfits wagst.
Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Reise zum Regenbogen 🙂
Müde, unkonzentriert oder deprimiert?
Wie Farben deiner Stimmung helfen!
Spätestens nach dem Jahreswechsel sehnen wir uns nach Licht und Farben. Die Natur schläft noch, alles erscheint grau und trüb. Spitzt die Sonne mal zwischen den Wolken hervor, zieht es uns magisch nach draußen. Licht tanken. Durchatmen. Aus dem Winterblues entkommen.
Farbe ist nichts anderes als Licht. Ihr bewusster Einsatz kann dir helfen, deine Stimmung und Vitalität im Alltag positiv zu beeinflussen. Ich verrate dir, wie du Müdigkeit, depressiven Verstimmungen und innerer Unruhe mit ausgewählten Farbtönen entgegenwirkst.
Inhalt:
- Was ist Farbe und wie entsteht sie?
- Farben und Gefühle – entscheidend sind Erfahrungen!
- Exkurs Farbpsychologie
- Verrate mir deine Lieblingsfarbe und ich sage dir, ...
- Die Wirkung von Farben: Was hilft, wenn du ...
- Rot gegen Müdigkeit und Erschöpfung
- Orange gegen Depressionen und Stress
- Gelb gegen Nervosität
- Grün für innere Ausgeglichenheit
- Blau zur Beruhigung
- Violett gegen Migräne und Liebesfrust
- Weiß für den Neuanfang
- Fazit: Experimentiere mit den Farbtönen ...
Was ist Farbe und wie entsteht sie?
Farbe entsteht, wenn Licht auf eine Oberfläche fällt. Ein Teil dieses Lichts wird verschluckt, der Rest wird reflektiert und fällt auf die Netzhaut deines Auges. Du siehst eine Farbe. Physikalisch betrachtet hat jede Farbe eine spezielle Wellenlänge, auf die die Rezeptoren deines Auges reagieren. Die Information – das Lichtsignal – wird ans Gehirn weitergegeben und dort verarbeitet. Und auch über die Haut nimmst du die Schwingungen des Lichts wahr. Insbesondere dein Gefühlszentrum wird aktiviert. Das ist der Grund, warum Farben deine Stimmung maßgeblich beeinflussen.
Allerdings gibt es keine absolute Regel, welcher Farbton dir und anderen gefällt. Die Farbwahrnehmung ist genauso individuell, wie wir selbst. Die gleiche Farbe sieht für zwei Personen unterschiedlich aus. Doch wie kann das sein?
Farben und Gefühle – entscheidend sind deine Erfahrungen!
Das Farberleben ist so einmalig wie dein Fingerabdruck. Zum einen bestimmen Kultur und Erziehung, was du mit einer bestimmten Farbe assoziierst. Zwei einfache Beispiele dazu:
- In Deutschland trägt die Braut traditionell ein weißes Kleid – ein Sinnbild für Reinheit und Feierlichkeit. In Indien und weiten Teilen Asiens ist Weiß hingegen die gebräuchliche Trauerfarbe.
- Immer noch kleiden viele Eltern ihre Mädchen in rosa Kleidchen, während sie das Kinderzimmer kleiner Raufbolde in Blau streichen.
Farbbedeutungen werden also anerzogen und kulturell geprägt. Zum anderen sind deine positiven und negativen Erinnerungen individuell „eingefärbt“. Schmerzhafte Ereignisse oder Glücksmomente können mit einer Farbe verwoben sein, ohne dass es dir bewusst ist.
Farben fungieren also wie Worte einer Sprache. Mit dieser Sprache wecken wir unterschiedlichste Gefühle und bringen unsere Emotionen zum Ausdruck. Eben diese Verknüpfung macht sich die Farbpsychologie zunutze.
Exkurs Farbpsychologie: Einfluss und Aussagekraft von Farben
Der Farbpsychologie liegen komplexe Zusammenhänge zugrunde. Sie ist beinahe eine Pseudowissenschaft für sich. Schon Wassily Kandinsky, ein russischer Maler und Kunsttheoretiker, beschrieb die Macht der Farben wie folgt:
Farbe gibt dir die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Seele eines anderen Menschen zu nehmen. Die Farbe ist das Thema, das Auge funktioniert wie die Hämmer im Piano, und seine Saiten sind die Seele. – Wassily Kandisky
Er war allerdings längst nicht der Einzige, der sich mit der Wirkkraft von Farben auseinandersetzte. Noch früher beschäftigte sich Goethe mit dem Thema. In seinem umfangreichen Werk „Zur Farbenlehre“ postuliert der Dichter bereits im Jahr 1810 den Einfluss auf Körper, Geist und Seele. Mittlerweile sind viele dieser Theorien wissenschaftlich belegt. Studien beweisen, dass Menschen trotz individueller Farbwahrnehmung zu bestimmten Reaktionen auf spezifische Farben tendieren. So fühlen sie sich wohler, wenn für niedrige Objekte dunklere Nuancen verwendet werden und hellere Farben bei höheren Ebenen zum Einsatz kommen. Auch hier gebe ich dir ein anschauliches Beispiel:
Schau‘ dir den Raum an, in dem du dich gerade befindest. Wahrscheinlich sind Boden und Tisch dunkler, als die Wände und die Zimmerdecke. Vielleicht beengt dich aber auch eine grau oder braun gestrichene Fläche?
Jede Farbnuance hat ihre eigene Qualität, die auf ihre spezielle Wellenlänge und Energie zurückzuführen ist. Körper und Psyche reagieren auf solche Impulse. Das ist der Grundsatz der Lichttherapie, für die Professor Nils Finden 1903 den Nobelpreis in Medizin erwarb.
Verrate mir deine Lieblingsfarbe und ich sage dir, wer du bist!
Die Farbpsychologie befasst sich zudem mit dem Zusammenhang von Persönlichkeit und Farbwahl. 1947 entwickelte der Schweizer Psychologe Max Lücher einen Farbtest, mit dem er Rückschlüsse auf die Charaktereigenschaften von Personen ziehen konnte. Noch heute finden diese Erkenntnisse Einsatz bei Personalwahl und Produktdesign.
Welche Lieblingsfarbe ist deine? Spiegeln die nachfolgenden Eigenschaften dich wieder?
Die Wirkung von Farben: Was hilft, wenn du müde, deprimiert oder unkonzentriert bist?
Es gibt viele Möglichkeiten, Farben in deinen Alltag zu integrieren, um dein Wohlbefinden zu steigern. Du kannst deine Stimmung mit der Farbe deiner Kleidung und Accessoires beeinflussen oder deinen Räumen einen neuen Anstrich verleihen. Auch Deko, Lichtquellen und Pflanzen eignen sich hervorragend dazu, farbige Akzente zu setzen. Sei kreativ und achtsam, wenn du die anregende oder beruhigende Wirkung von Farben für dich entdeckst!
- Helle Farben wirken freundlich und leicht. Sie heben deine Stimmung und verleihen Räumen Weite.
- Dunkle Farben drücken hingegen das Empfinden.
- Warme Farbtöne erzeugen ein Gefühl von Nähe und beruhigen.
- Kalte Nuancen sind erfrischend, hinterlassen häufig aber auch einen unpersönlichen Eindruck.
- Kräftige Farben drängen sich dir schnell auf. Sie schreien förmlich.
- Zarte Farbtöne sind hingegen zurückhaltend und leise.
Probiere aus, wie Farbnuancen speziell auf dich wirken. In welche möchtest du dich kleiden? Und welche eignen sich für dich, um großflächig auf einer Wand zu erstrahlen?
Rot gegen Müdigkeit und Erschöpfung
Du bist häufig antriebslos und müde? Dann solltest du auf Rot setzen! Denn diese Farbe symbolisiert nicht nur Liebe, Urvertrauen, Bewegung und Kraft. Sie aktiviert nachweisbar unser Abwehr- und Nervensystem. Atmung und Blutdruck steigen, sodass dir sprichwörtlich warm ums Herz wird. Die erhöhte Adrenalinausschüttung sorgt zudem für Aufmerksamkeit – du arbeitest konzentrierter und genauer. Bei Meetings trittst du selbstbewusster und durchsetzungsfähiger auf. Keinen Hunger? Auch hier hilft Rot mit appetitanregender Wirkung.
Doch Vorsicht: Die Redewendung „rotsehen“ kommt nicht von ungefähr. Denn die dynamische Farbe repräsentiert auch Aggression und Gefahr. Setze sie daher wohl dosiert ein.
Dunkle Abstufungen, wie Burgunder oder Weinrot sind als Akzent bei der Wandgestaltung gut geeignet. Sie lassen große Räume kleiner wirken. Ihre belebende und wärmende Kraft sorgt für ein angenehmes Wohngefühl.
Helle Töne, wie Lachs, Pink und Rosa bringen bringen dich ins Gleichgewicht. Sie beruhigen und helfen dir dabei, dich geborgen zu fühlen. Ein rosarotes Schlafzimmer ist daher eine gute Wahl.
Orange gegen Depressionen und Stress
Wenn du gerade in einem depressiven Loch steckst oder starkem Stress ausgesetzt bist, ist Orange die Farbe deiner Wahl. Sie wirkt ähnlich wie Rot, regt Nervensystem sowie Nierenfunktion an und schenkt Zuversicht und Energie. Die Fruchtfarbe stimuliert zudem die Verdauung und regt den Appetit an. Ferner wird Orange mit Kreativität, Lebensfreude, innerer Zentriertheit und Offenheit in Verbindung gebracht. Sie stärkt das Selbstvertrauen und macht sogar mutiger. Auch Sinnlichkeit, Sensibilität und Sexualität werden mit ihr assoziiert.
Doch Vorsicht: Orange ist auch eine Warnfarbe. Kräftige Farbtöne wirkend schnell aufdringlich und unnatürlich.
Verwandte Nuancen wie Terrakotta, Pfirsich und Rostbraun unterstützen positive Gefühlslagen. Sie wirken als Wandfarbe entspannend und wärmend, weshalb sie gerne im Wohn- und Essbereich eingesetzt werden.
Gelb gegen Nervosität
Gelb steht für Licht, Frische, Freude und Neugierde. Es wirkt konzentrationsfördernd, stimmungsaufhellend und stärkt die Nerven. Daher ist Gelb unverzichtbar für dich, wenn du gestresst oder schlecht gelaunt bist. Die Sonnenfarbe hilft zudem bei Ängsten und besänftigt den Magen. Sogar eine körperlich und geistig entschlackende Wirkung wird Gelb nachgesagt. Im Arbeitskontext regt die Farbe das abstrakte Denken, die Kommunikationsbereitschaft sowie die Entscheidungskraft an.
Doch Vorsicht: Gelb ermüdet die Augen sehr schnell und fordert viel Aufmerksamkeit. Daher solltest du diesen Ton wohl überlegt in kleinen Dosen verwenden. Zarte Farbvarianten sind angenehmer. Bei manchem Menschen ruft diese strahlende Farbe auch innere Widersprüche hervor. Sei also achtsam, ob sie dir gut tut.
Grün für innere Ausgeglichenheit
Du fühlst dich neben der Spur, dein inneres Gleichgewicht ist aus dem Lot? Grün kann helfen! Denn es steht sinnbildlich für Regeneration, Wachstum, Harmonie, Hoffnung und Gesundheit. Die Lebensfarbe ist physisch und psychisch dem Herzen zugeordnet, sie hat entspannende Wirkung auf die Augen und regt die Selbstheilungskräfte an.
Vielleicht hast du Lust auf ein grünes Hintergrundbild auf deinem PC? Kreative Köpfe profitieren dadurch: sie gehen konzentrierte und einfallsreicher ans Werk. Grün gekleidete Menschen werden zudem als vertrauenswürdiger eingestuft.
Doch Vorsicht: Die Farbe steht auch in Zusammenhang mit finanziellen Belangen und wirkt kühl. Es ist wichtig den richtige Nuance zu finden, um den wohltuenden Effekt vollends auskosten zu können. Teste daher die Wirkkraft von Mint, Jade und dunklem Meergrün auf dich.
Blau zur Beruhigung
Beim Anblick eines strahlend blauen Himmels oder tiefblauer See kommst du automatisch zur Ruhe. Das hat einen Grund: Die Farbe ist mit Entspannung, Stille, Gelassenheit, Treue, Tiefe und Freiheit verknüpft. Sogar schmerzstillende, blutdrucksenkende und antiseptische Eigenschaften werden ihr zugesprochen. Sie unterstützt die Sauerstoffaufnahme und reduziert die Hormonausschüttung. Deshalb wirst du ruhiger, kannst dich besser konzentrieren oder leichter einschlafen.
Als Meditationsfarbe ist Blau ebenfalls perfekt. Sie trifft das Unterbewusste und erleichtert die eigene Reflexion. In Unternehmen symbolisiert der Farbton Produktivität und Sicherheit.
Insbesondere Indigo-Blau hat eine unverkennbare Farbenergie. Es steht für Inspiration, Geisteskraft, Willen und Mut. Durch die Beeinflussung der Hypophyse – der Zentrale deiner Hormonproduktion – hilft diese Farbe bei der Regeneration mentaler und körperlicher Kräfte.
Doch Vorsicht: Blau hemmt den Appetit und erzeugt eine kühle Atmosphäre. Wenn du leicht fröstelst oder ausgelaugt bist, solltest du den Farbton meiden. Das blaue Licht, welches von Smartphone- und PC-Displays ausgeht, kann sogar krank machen. Es stört die Produktion des Schlafhormons Melatonin, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert.
Violett gegen Migräne und Liebesfrust
Weiblich, inspirierend, spirituell, magisch – das ist Violett. Als Farbe des Geistes und der Neuorientierung fördert sie innere Reife und reduziert negative Empfindungen. Insbesondere bei Migräne und depressiven Verstimmungen kann sie helfen. Aus diesem Grund werden Lila, Flieder oder Lavendel-Töne auch bei tiefenpsychologischen Verfahren eingesetzt. Als Mischung von Blau und Rot verströmt sie eine intensive Energie, die häufig ambivalent wahrgenommen wird. Während dunkle Nuancen beruhigen und beim Meditieren unterstützen, wirken rötliche Töne eher aufbauend und belebend. Finde die Farbvariante, die dich positiv beeinflusst und nutze sie bewusst.
Doch Vorsicht: Violett steht auch für Unentschiedenheit und Zweideutigkeit. Es wird abgeraten, große Wandflächen mit intensiven Farbnuancen zu streichen.
Weiß für den Neuanfang
Als unbunte Farbe steht Weiß für Reinheit, Unschuld, Frieden und Perfektion. Wenn du einen Neustart planst, ist Weiß die Farbe deiner Wahl. Sie schafft Raum und vermittelt ein Gefühl von Ruhe.
Doch Vorsicht: Ein strahlendes Weiß wirkt für sich allein schnell steril und kalt. Daher solltest du diese Farbe als Gegenspieler zu bunten Tönen verwenden.
Grau und Schwarz sind keine ratsamen Stimmungsaufheller, da sie neutral bis düster daherkommen. Als Farbe des Todes ist Schwarz häufig negativ behaftet und macht bewiesenermaßen sogar aggressiv.
Noch unsicher, welche Farbe zukünftig häufiger in deinem Kleiderschrank zu finden ist?
Spreadshirt – eine der führenden E-Commerce-Plattformen für On-Demand-Druck von Kleidung und Accessoires – gibt im firmeneigenen Blog ebenfalls Anregungen, was du mit der Wahl deiner T-Shirt-Farbe bewirken kannst. Schau mal rein: Das verraten T-Shirt Farben (nicht) über Dich.
Fazit: Experimentiere mit den Farbtönen, die deiner Stimmung gut tun!
Du hast nun einige Anhaltspunkte, welche wohltuenden Effekte du mit Farben erzielen kannst. Vielleicht hilft dir eine Bestandsaufnahme im Alltag? Stelle dir dazu folgende Fragen:
- Wie sieht mein Alltag aus? Eher trist oder farbenfroh?
- Mit welchen Farben umgebe ich mich häufig? Zart, gedeckt oder kräftig und leuchtend?
- Mag ich lieber reine Farben oder stehe ich auf Mischungen?
- Gibt es Erinnerungen oder Situationen, die ich mit bestimmten Farben assoziiere?
Mit Hilfe der Antworten machst du dir deine bunten Präferenzen bewusst und kannst sie gezielter in dein Leben integrieren. Trete in Kontakt mit der Farbenwelt und spüre, welche Nuancen deinen Körper und Geist positiv beeinflussen. Beginne mit kleinen Veränderungen – beispielsweise farbigen Schals, Schmuck oder Deko-Artikeln – bevor du dich an Wandfarben und strahlende Outfits wagst.
Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner Reise zum Regenbogen 🙂